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Auswirkungen der Nominierung als Welterbe

Die vorgestellten Fundstellen stehen repräsentativ für zahlreiche Pfahlbaustationen in Baden-Württemberg auf der Liste des universellen Erbes der Menschheit. Die empfindlichen Fundstätten in feuchtem Milieu und unter Wasser bedürfen einer intensiven fachkundigen Betreuung. Die internationale Zusammenarbeit im Rahmen des neuen UNESCO-Welterbes bringt zusätzliche Impulse und neue Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches. Im Zuge der Antragstellung wurde erstmals ein gemeinsames Inventar aller Pfahlbausiedlungen rund um die Alpen erstellt. Das UNESCO Prädikat ist jedoch nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Verpflichtung. Die Vertragsstaaten haben sich mit der Ratifizierung des Übereinkommens zum Schutz des Natur- und Kulturerbes der Welt (kurz: Welterbekonvention) verpflichtet für den Erhalt der Welterbestätten für die nachfolgenden Generationen Sorge zu tragen. Schutzmassnahmen sind deshalb besonders wichtig.

Schutzmaßnahmen

Im Rahmen des Interreg IV-Projektes „Erosion und Denkmalschutz am Bodensee und Zürichsee“ wurden grenzüberschreitend Schutzmassnahmen für die empfindlichen Kulturgüter unter Wasser erprobt, die in den Flachwasserzonen der Seen durch Erosionsvorgänge und Schifffahrt gefährdet sind. In Zusammenarbeit mit dem Seenforschungsinstitut in Langenargen und dem Limnologischen Institut der Universität Konstanz werden die Ursachen der Erosionsvorgänge erkundet und geeignete Konzepte für den Schutz der Unterwasserfundstellen erarbeitet. Regelmäßige Kontrollen der Fundstätten sind notwendig. Für die Bemessung der Erosionsvorgänge sind „Erosionsmarker“ in der Flachwasserzone des Bodensees eingerichtet worden.

 

In den Mooren bedrohen die Absenkung der Grundwasserpegel sowie Land- und Forstwirtschaft den Bestand der feucht konservierten Fundstellen. Im Federseemoor sind in Zusammenarbeit mit dem Naturschutz Wiedervernässungsmaßnahmen eingeleitet und ein Netz von Pegelmessstellen eingerichtet worden. Die Ergebnisse des Interreg IV-Projektes und die Erfahrungen aus dem Federseemoor sind grundlegende Voraussetzungen für das nun im Rahmen des UNESCO-Welterbes geforderte Management für die Pfahlbausiedlungen.

Vermittlung

Eine besondere Herausforderung stellt die Vermittlung des im Gelände unsichtbaren, im Moor und unter Wasser verborgenen Kulturgutes dar. Die Vermittlung des obertätig nicht sichtbaren archäologischen Kulturgutes ist auf die Unterstützung durch Medien und Museen angewiesen. Seit dem 19. Jahrhundert sind die Pfahlbauten ein populäres Thema. Mehrere Museen zeigen umfangreiche Fundbestände oder Nachbauten von Pfahlbau- und Moorsiedlungen. Das neue Welterbe-Prädikat ist Ansporn, die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte verstärkt in der Öffentlichkeit darzustellen. Geplant ist eine Landesausstellung zum Thema „Pfahlbauten“ für das Jahr 2015, die vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg und vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg ausgerichtet wird.

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