Allgemeine Informationen

Exzellente Erhaltungsbedingungen

Große Vielfalt an Baukonstruktionen

Die Vielfalt der Baukonstruktionen ist groß. Neben einfachen Pfahlgründungen gab es Schwellholz- und Flecklingskonstruktionen, bei denen die Last der Gebäude auf eine größere Fläche verteilt wurde. In Mooren und an kleineren Seen lagen die Fußböden vielfach ebenerdig oder leicht abgehoben auf gitterförmig verlegten Unterzügen. An den großen Voralpenseen mit erheblichen jährlichen Wasserspiegelschwankungen hingegen, errichtete man vor allem Pfahlbauten, deren Fußböden mit Pfählen vom Grund abgehoben waren. Die Wände waren aus Rund- oder Spalthölzern gefügt, teilweise auch in Flechtwandtechnik hergestellt und mit Lehm verschmiert. Auch Fußböden, Feuerstellen und Kuppelbacköfen waren aus Lehm.

 

Ab der Bronzezeit gab es Gebäude in Blockbautechnik und zimmermännisch mit Nut und Verzapfung gebaute Gefüge. Die Grundrissform und Innengliederung der Häuser ist unterschiedlich und zeigt verschiedene Kulturtraditionen und regionale Besonderheiten auf. Auch die Anordnung der Gebäude zeigt ganz verschiedene Prinzipien der Planung und gesellschaftlichen Organisation: Reihendörfer, Zeilendörfer, Straßen- und Haufendörfer unterschiedlicher Ausprägung. Hinzu kommen Dorfzäune, Palisaden und Zuwegungen verschiedener Konstruktion. Hier öffnet sich für die Siedlungsforschung noch ein weites Feld.

„Ötzis“ Zeitgenossen

Unter Wasser und im Moor sind die Erhaltungsbedingungen unter Sauerstoffabschluss so gut, dass selbst vergängliche Dinge wie Nahrungsvorräte und Textilien über die Jahrtausende überdauern konnten. Viele Funde stehen in ihrer Erhaltung und Aussagekraft der Ausrüstung des Gletschermannes „Ötzi“, der ein Zeitgenosse der Pfahlbaubewohner war, in keiner Weise nach.

 

Die hervorragende Erhaltung von Hölzern in großer Zahl und selbst mikroskopisch kleiner Pflanzen- und Tierreste stellt für moderne naturwissenschaftlich-archäologische Untersuchungen einen Glücksfall dar. Die reichhaltigen Quellen ermöglichen eine detaillierte Rekonstruktion der Vergangenheit und können so in Museen und Medien die frühe Geschichte des Alpenvorlandes lebendig machen.

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