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Monitoring 2017 in der Pfahlbaustation Unteruhldingen-Stollenwiesen

Unteruhldingen-Stollenwiesen ist eine der nominierten Fundstätten des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Die bronzezeitlichen Pfahlfelder südlich der Hafenmole sind von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung.

Durch Abspülungsprozesse freigesetzte und an der Oberfläche zusammengespülte Mollusken und Kantmuscheln. Die Muschelschicht ist z. T mehrere Zentimeter mächtig (Foto J. Köninger / LAD).

Einmessen von Pfählen mit RTK-GPS (Foto J. Köninger / LAD).

Kamberkrebs vor freigespülten Pfählen der äußeren Palisade. Der hellbraune Bereich der Pfähle ist schichtfrisch, der dadurch ablesbare Sedimentabtrag betrug im Winter 2016 10 cm und mehr (Foto J. Köninger / LAD).

Im Bereich der seeseitigen Palisaden 2016 entstandenes und erstmals beobachtetes Erosionskliff mit Sprunghöhe 10-15 cm. Die Pfähle seeseitig davon (links im Bild) sind bereits durch die Erosionsvorgänge freigestellt (Foto J. Köninger / LAD).

Durch Baue von Kamberkrebsen verursachte Erosionsrinne in der äußeren Palisade. Der Sedimentabtrag der letzten beiden Jahre von 20-25 cm ist an den schichtfrischen Abschnitten der Pfähle abzulesen (Foto J. Köninger / LAD).

UNESCO-Pavillon an der Südmohle des Unteruhldinger Hafens und Taucher mit Arbeitsboot beim Ausstecken von Pfahlfeldflächen. Direkt darunter liegt das früh- und mittelbronzezeitliche Pfahlfeld. Die spätbronzezeitliche Anlage schließt seewärts versetzt südlich davon an (Foto B. Waurick).

Dicht beieinander liegende, flach ins Sediment reichende Baue von Kamberkrebsen lösen in Unteruhldingen am seeseitigen Rand des Pfahlfeldes tiefgreifende Flächenerosion aus (Foto J. Köninger / LAD).

Unteruhldingen-Stollenwiesen ist eine der nominierten Fundstätten des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Die   bronzezeitlichen Pfahlfelder südlich der Hafenmole sind von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung.

Neben den früh- und mittelbronzezeitlichen, zum Teil stark befestigten Uferdörfern ist vor allem die durch ein  Palisadensystem fortifikatorischen Charakters umgebene spätbronzezeitliche Anlage hervorzuheben. Sie ist der nordöstlichste Vertreter eines überwiegend in der Westschweiz vertretenen Siedlungstyps. Am  Bodensee ist die Anlage einzigartig und eine der wichtigen wenn nicht die wichtigste spätbronzezeitliche Ufersiedlung überhaupt.

In den Nuller Jahren wurden im Zentrum der spätbronzezeitlichen Anlage größere Flächen durch Kies abgedeckt, dadurch konnten die dort massiv voranschreitenden Abspülungsvorgänge gestoppt werden.

Im Zuge des systematisch betriebenen Monitorings war in den letzten Jahren im südlichen Pfahlfeld der Spätbronzezeit fortschreitende Flächenerosion zu beobachten.

Am seeseitigen Rand breiten sich seit geraumer Zeit Populationen des nordamerikanischen Kamberkrebses aus. Die dicht aneinander gesetzten flachen Baue dieser Neozoen (gebietsfremde Tierarten) destabilisieren den Seegrund und beschleunigen die Abspülungsvorgänge  im Bereich der seeseitigen Palisaden massiv. Seit dem letzten Winter hat sich hier in den anstehenden Weichsedimenten – den Seekreiden – ein Erosionskliff mit Sprunghöhe um die 10 cm ausgebildet.

Die vom LAD projektierte Tauchkampagne dient der Bergung von Pfählen der Innenbebauung im Erosionsfeld des südlichen Pfahlfeldbereiches.

Die seeseitigen Palisaden stehen im Areal der Baue der Kamberkrebse unter intensiver Beobachtung. Unter anderem ist die präzise Vermessungen des entstandenen Erosionskliffs durch RTK-GPS vorgesehen um den Fortgang der Abspülungsvorgänge messbar zu dokumentieren. Freigespülte Pfähle sollen auch hier geborgen werden.

Die mittelfristige, ca. 3jährige Zielvorgabe ist die komplette Sicherung der Pfähle in den flächenerosiven Pfahlfeldbereichen. In einem weiteren Schritt sollen der weitere Sedimentabtrag in diesen Flächen durch Kiesabdeckungen gestoppt werden. 

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